Ich habe kein Selbstvertrauen
Kindheit und Jugend prägen uns
Das Thema Selbstvertrauen ist ein schwieriges und heikles Thema – denn es hängt mit unserem Elternhaus und mit unserer Prägung zusammen. Meiner Erfahrung nach sind die meisten Menschen, die sich selbst nichts oder nur wenig zutrauen, in Glaubenssätzen von früher gefangen.
Wenn Kinder anfangen zu laufen und die ersten grundlegenden Dinge lernen, findet man immer alles toll und beklatscht alles. Jeder Fortschritt ist ein »Wow!«. Irgendwann lässt das aber nach. Irgendwann verschwindet diese Lob- und Anerkennungskultur komplett. Wir fangen an, Menschen zu kritisieren, das geht schon in der Schule los. Es wird immer geschaut: Wo ist ein Fehler? Was könnte man noch besser machen?
Alte Glaubenssätze hinterfragen und umformulieren
Sätze wie „Du schaffst das nicht“ oder „Du wirst es nicht schaffen“ oder „Jetzt hast du es schon wieder nicht geschafft“ nehmen jungen Menschen sehr viel Selbstvertrauen.
Indem wir Kinder und Jugendliche immer wieder kritisieren, bremsen wir sie aus. Und wer heute als Erwachsener denkt, er habe kein Selbstvertrauen, ist er als Kind oder Jugendlicher vermutlich auch ausgebremst worden.
Wenn ich solche Aussagen zum Beispiel früher als Kind oft gehört habe, sollte ich diese Sätze für mich positiv umformulieren: Ich schaffe das. Ich werde das schaffen. Ich habe es geschafft.
Wir sollten nicht sagen „Das ist ein Fehler und das könnte man noch besser machen“, sondern wir sollten auf die Stärken schauen. Denn: Jeder Fortschritt sollte wieder ein »Wow!« werden. Mit Affirmation, mit Bejahung und Bestätigung, kann man so viel erreichen.
Stärken stärken
Für mehr Selbstvertrauen muss ich mich auf meine Stärken konzentrieren und schauen: Was kann ich denn gut? Zu mir ins Coaching kommen immer wieder Menschen, die sagen, „Ich kann das nicht und ich kann dies nicht …“. Was den Menschen fehlt ist die Kenntnis und die Bewusstheit der eigenen Stärken.
Was sind meine 10 Stärken?
Wenn ich Menschen die Aufgabe stelle, 10 Stärken zu nennen, können das die wenigsten. Viele schaffen es nicht einmal, 5 Stärken aufzulisten. Die eigenen Stärken klar zu benennen überfordert viele. Wenn ich aber frage, „Was sind deine Schwächen?“ – Zack, zack, zack. Die Antworten sprudeln nur so heraus.
Was sind meine Kraftquellen?
Auch als selbstbewusster und selbstsicherer Mensch, um wieder Stärke zu finden, Kraft und Selbstvertrauen zu finden, muss ich zunächst meine Kraftquellen identifizieren.
- Woraus ziehe ich Kraft?
- Bin ich selbstwirksam?
- Oder ist mein Glück von anderen Personen abhängig?
Es gibt innere und äußere Kraftquellen. Eine wichtige äußere Kraftquelle ist zum Beispiel die Familie. Kritisch wird es da aber, wenn ich beispielsweise wegziehe oder die Familie aus anderen Gründen als Kraftquell wegbricht. Dann brauche ich etwas anderes, das mich wieder stärkt.
Leider ist die Kultur weit verbreitet, das eigene Glück und die eigene Kraft nur von anderen Menschen abhängig zu machen. Zu sagen „Du musst mich glücklich machen“. Und dabei sollte ich in der Lage sein, mich selbst glücklich zu machen. Aus mir selbst Kraft zu schöpfen. Denn die inneren Kraftquellen sind die wichtigsten.
Um also mehr Selbstvertrauen und mehr Selbstsicherheit zu erlangen, muss ich …
- meine Stärken erkennen,
- meine Kraftquellen identifizieren,
- beide nutzen und stärken.